Trainings­therapeutische Rehabilitations­nachsorge

Die medizinische Rehabilitation der Rentenversicherung stellt eine wichtige Säule unseres Gesundheitswesens dar. Um den durch die Leistung zur medizinischen Rehabilitation eingetretenen Erfolg weiter zu verbessern oder nachhaltig zu sichern, kann im Anschluss an eine stationäre oder ganztägig ambulante medizinische Rehabilitation eine nachgehende trainingstherapeutische Rehanachsorge (T-RENA) erforderlich sein. Gesundheitsbezogene Verhaltens- und Lebensstiländerungen, die Entwicklung eines adäquaten Umgangs mit einer Erkrankung sowie Verhaltens- und Erlebensänderungen im Erwerbskontext sind oft länger andauernde (Lern-) Prozesse, die vielfach eine in der Regel wohnortnahe (berufsbegleitende) Fortführung der begonnenen Therapien notwendig machen. In der Nachsorgephase sollen insbesondere Eigenaktivitäten gefördert und damit die in der Rehabilitation geweckten Selbsthilfepotentiale gestärkt werden.
Armtraining eines Physiotherapeuten mit Patienten

Informationen

Bei Menschen mit Beeinträchtigungen am Haltungs- und Bewegungsapparat ist die T-RENA von besonderer Bedeutung, da die Steigerung der allgemeinen und speziellen Leistungs- und Belastungsfähigkeit durch gerätegestütztes Training insbesondere in Bezug auf das Erwerbsleben einen hohen Stellenwert für die medizinische Rehabilitation der Rentenversicherung besitzt. Während der Leistung zur medizinischen Rehabilitation fehlen zumeist die Möglichkeit zur praktischen Erprobung neuer Fertigkeiten im Alltagskontext sowie die Sicherheit in der Anwendung des Gelernten im Lebensumfeld und im Erwerbsleben. Zur Stabilisierung eines gesundheitsfördernden Bewegungs- und Sportverhaltens muss am Wohnort Beweglichkeit, Koordination, Muskelaufbautraining und Ausdauer weiter trainiert werden.

Ablauf

Anmeldung
Mit Ihrer T-Rena Verordnung können Sie sich bereits während der medizinischen Rehabilitation per Mail, telefonisch oder aber nach Beendigung der medizinischen Rehabilitation persönlich in der Brandenburger Straße 37, Werder (Havel) anmelden. Wir vereinbaren gerne gemeinsam mit Ihnen Ihren ersten Termin.
Ersttermin

Unter Berücksichtigung des Trainingsplans des Versicherten während der me¬dizinischen Rehabilitation, der gesundheitlichen Entwicklung seit der Reha-Entlassung, aktueller Beschwerden und des Trainingszustandes (T-RENA-Eingangsbefund) prüft der Nachsorgetherapeut die Ihre Eignung für T-RENA und erstellt einen individuellen Trainingsplan mit Trainingszielen für T-RENA.

Behandlung

Nach der individuellen Einweisung durch den Nachsorgetherapeuten wird das Training in einer offenen Gruppe unter ständi¬ger fachlicher Beobachtung/Anleitung durch speziell geschultes medizinisches Personal bzw. Therapeuten durchgeführt. Die Wahl der therapeutischen Mittel und Geräte zur Umsetzung der Nachsorgeziele liegt in der Verantwortung der Nachsorgetherapeuten. Auch evtl. An¬passungen der Nachsorgeziele an die aktuelle Situation sind möglich.

Rahmenbedingungen
Die T-RENA muss spätestens 6 Wochen nach Beendigung der vorherigen medizinischen Rehabilitation begonnen werden. Mit dem Einweisungstraining und weiteren 26 Trainingseinheiten stehen Ihnen insgesamt 27 Einheiten á 60 Minuten zur Verfügung. Aus trainingstherapeutischer Sicht sollten 2 Termine pro Woche stattfinden. Um ein Übertraining in Folge zu kurzer Regenerationszeiten zwischen den Trainingseinheiten zu verhindern, darf nicht an aufeinanderfolgenden Tagen trainiert werden. Nach individueller Bedarfsfeststellung kann die T-RENA um bis zu 26 weitere Behandlungseinheiten verlängert werden. Das Ende der T-RENA ist innerhalb von sechs Monaten, bei Verlängerung innerhalb von 12 Monaten nach Beendigung der vorherigen medizinischen Rehabilitation. Ein Fortführung der T-RENA ist nach 6 Wochen durchgehender Unterbrechung ausgeschlossen. Der Versicherte kann bei 3-maligem unentschuldigtem Fehlen, bei mangelnder Trainingsmotivation oder bei Fehlverhalten vom Leistungserbringer vorzeitig vom Training ausgeschlossen werden. Nach Beendigung der Maßnahme bestätigt der Leistungserbringer dem Versicherten die Anzahl der wahrgenommenen Behandlungseinheiten. Diese Bestätigung reicht der Versicherte beim Rentenversicherungsträger ein und erhält eine Erstattung der Fahrkosten.
Ergänzende Maßnahmen
Die Therapeuten geben Hinweise und Anleitungen für Eigenübungen, um das Erlernte nachhaltig und langfristig auch außerhalb der Therapie umzusetzen. Damit soll das Therapieziel im Sinne der Nachhaltigkeit langfristig abgesichert werden.

In guten Händen

Betreuung durch qualifiziertes Personal

Unsere Therapeuten sind universitär geschult und haben zusätzlich eine zertifizierte Ausbildung in der medizinischen Trainingstherapie abgeschlossen.

Individuell angepasste Therapie

Unsere Therapeuten passen Ihre Therapie individuell auf Ihr Beschwerdebild und Ihre Ziele an. Der Therapieplan wird dabei immer wieder neu auf Ihre erreichten Fortschritte ausgerichtet.

Gezielte Unterstützung nach der Reha

T-RENA unterstützt dabei, die erreichten Effekte der Rehabilitation zu festigen und langfristig zu erhalten, damit Sie Ihren Lebensalltag wieder aktiv gestalten können.

FAQ

Während der Trainigstherapie erhalten Sie von Ihrem Therapeuten zusätzliche Übungen, die Sie unterstützend zur Behandlung durchführen, um den Heilungsprozess positiv zu beeinflussen. Der Therapeut gibt Ihnen Ratschläge für ergänzende Behandlungsmaßnahmen.

Ein zu Beginn auftretender Schmerz ist nicht ungewöhnlich und zeigt eine Reaktion des Körpers auf Ihre Behandlung. Wenn Sie starke Schmerzen oder langanhaltende Schmerzen wahrnehmen, sprechen Sie mit Ihrem Therapeuten oder Arzt.

Bei der Trainingstherapie handelt es sich um ein von ausgebildeten Therapeuten durchgeführtes Training.
Es handelt sich um eine reine aktive Maßnahme, bei der es hauptsächlich um Bewegungsübungen geht.

Bei allen Heilmittelanwendungen (z.B. manuelle Therapie), ganz gleich ob als Kassen- oder Selbstzahlerleistung, behandeln wir nur auf Grundlage einer ärztl. Verordnung (Rezept). Der Arzt entscheidet dabei, ob Sie neben Ihrer Behandlung weiterhin Ihrem Sport oder Ihrer Arbeit nachgehen können. Bei allen anderen Anwendungen (z.B. Massage) benötigen wir keine ärztl. Verordnung von Ihnen.

Garantierte Besserungen können und dürfen wir nicht  versprechen. Aber mit diesem Angebot und den vermittelten Kompetenzen erhöhen Sie garantiert die Chancen für eine nachhaltige Besserung Ihrer Beschwerden.

Insbesondere die Verringerung des Beschwerdebildes (Häufigkeit, Dauer, Intensität) dient als Maßstab für den Behandlungserfolg.
Weiterhin ist die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit im Alltag und Beruf als Maßstab zu sehen.

Für die Trainingstherapie bei akuten Beschwerden benötigen Sie eine Verordnung des Arztes. Der Arzt entscheidet dann darüber, ob Sie neben Ihrer Behandlung weiterhin Ihrem Sport oder Ihrer Arbeit nachgehen können.
Wenn keine akuten Beschwerden vorliegen, können Sie auch als Selbstzahler an der Trainingstherapie teilnehmen.

Zur Erstbehandlung sollten Sie unbedingt Ihr Rezept vom Arzt mitbringen. Sie sollten ebenfalls ein ausreichend großes Handtuch als Unterlage mitbringen und gegebenenfalls etwas zu trinken (Getränke in Glasflaschen sind nicht zulässig).

Es werden alle Kosten durch die gesetzliche Krankenkassen gedeckt. Zuzahlungen sind nicht zu leisten. Bei freiwilliger in Inanspruchnahme von Zusatzleistungen entstehen Kosten für Sie, die nicht von den Krankenkassen erstattet werden.

Eine Trainingseinheit in unserer Trainingstherapie dauert 60 Minuten und beginnt immer zur vollen Stunde.

Termine vereinbaren und absagen können Sie bei uns vor Ort, telefonisch oder per Mail. Bitte achten Sie darauf, Ihren Termin möglichst 24 Stunden vor Beginn Ihrer Behandlung abzusagen.

Alle Risiken und Nebenwirkungen sollten im Vorfeld mit dem Arzt besprochen und im Zweifel durch eine ärztliche Unbedenklichkeitserklärung abgesichert werden. Bei akuten Auffälligkeiten sprechen Sie immer Ihren Therapeuten an. Leichte Bindegewebsschmerzen sind insbesondere zu Beginn einer Trainingstherapie als Erstreaktion möglich.

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